Die Cloud durchblicken: vier Servicemodelle

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Daten von Unternehmen schweben heute oft auf Wolken. Cloud-basierte Dienste und Anwendungen bieten einige Vorteile. Sie sparen Investitionen in eigene Infrastruktur, bieten gewartete Systeme und Anwendungen auf dem neusten Stand sowie den Zugriff von unterschiedlichen Standorten aus. Doch was bedeutet das Cloud-Modell eigentlich wirklich? Für viele ist dies genauso diffus und undurchsichtig wie eine Wolke. Wir zeigen die Bedeutung der Cloud und vier typische Servicemodelle.

Wer heute noch den USB-Stick zückt, um Daten von Gerät zu Gerät zu transportieren, der kennt möglicherweise passende Cloud-Dienste noch nicht. Vor wenigen Jahren wäre es für viele Unternehmen noch undenkbar gewesen, ihre Firmendaten „irgendwo in den Wolken“ abzulegen. Vor allem Sicherheitsbedenken spielten seinerzeit eine große Rolle, wenn es um das Thema „Cloud“ ging. Heute befinden sich Cloud-Lösungen in der Regel auf höchstem Sicherheitsniveau und bieten ortsunabhängig sicheren Zugriff auf die Daten. Derartige Lösungen gehören in Zeiten der Digitalisierung in viele Geschäftsmodelle. Doch was steckt genau dahinter und welche Vorteile bietet der Online-Speicher?

So wird die Struktur der Wolke „greifbar“

Bereits in den 1950er-Jahren gab es erste Konzepte für Cloud-basierte Anwendungen. Doch damals fehlten noch die technischen Voraussetzungen für eine entsprechende Umsetzung. Ende der 1990er war die Technik schließlich soweit ausgereift und 1995 wurde von der GMD (heute Fraunhofer FIT) mit dem BSCW (Basic Support for Cooperative Work) ein System vorgestellt, das heute als Cloud bezeichnet werden würde. In der weiteren Entwicklung gab es seither viele Veränderungen und die Bandbreite der im Rahmen des Cloud-Computings angebotenen Dienstleistungen ist groß.

Daher hat das US-amerikanische National Institute of Standards and Technology (NIST) eine Definition geschaffen, um die Bedeutung und Funktionen der „Cloud“ zu verdeutlichen. Diese „Aufschlüsselung“ beinhaltet unter anderem vier Servicemodelle: Infrastructure as a Service (IaaS), Platform as a Service (PaaS), Software as a Service (SaaS) und Function as a Service (FaaS). Diese Servicemodelle werden unter dem Begriff „XaaS – Anything as a Service“ zusammenfasst.

Die vier Servicemodelle der Cloud

Infrastructure as a Service (IaaS):

IaaS ist eine sofort nutzbare Computing-Infrastruktur, die über das Internet bereitgestellt und verwaltet wird. Insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen rechnet sich der Betrieb eigener Hard- und Software in einem eigenen Rechenzentrum häufig nicht, da dies teuer und aufwendig ist und dafür in der Regel ein eigenes Team benötigt wird. IaaS bietet dem Nutzer Kosten- und Zeitersparnis durch das Bereitstellen der typischen Komponenten einer Rechenzentrumsinfrastruktur. Dazu zählen Hardware, Rechenleistung, Speicherplatz oder Netzwerkressourcen aus der Cloud.

Platform as a Service (PaaS):

Mit PaaS wird eines der Cloud-Servicemodelle bezeichnet, über den ein Anbieter eine Entwicklungsumgebung und Tools für die Entwicklung von neuen Anwendungen bereitstellt. Wie bei IaaS werden Infrastrukturkomponenten wie Server, Speicher und Netzwerkelemente zur Verfügung gestellt. Zusätzlich hat der Anwender Zugriff auf Entwicklungstools, Middleware, Business Intelligence-Dienste, Datenbankverwaltungssysteme und weiteres. PaaS ist somit insbesondere für Entwickler und Software-Unternehmen sinnvoll, die schnell und einfach neue Programme oder Apps erschaffen und veröffentlichen wollen, ohne sich selbst um die benötigte Infrastruktur kümmern zu müssen.

Software as a Service (SaaS):

SaaS beschreibt ein Lizenz- und Vertriebsmodell, mit dem Software-Anwendungen über das Internet als Service angeboten werden. Die Nutzung erfolgt in der Regel auf Abonnementbasis. Daher eignet sich SaaS ideal für geschäftlich genutzte Software wie E-Mail, Instant Messaging, Gehaltsabrechnung, Verkaufs-, Personal- und Finanzmanagement, Datenbanken und weiteres.

Function as a Service (FaaS):

FaaS funktioniert serverlos. Der jeweilige Provider stellt dem Anwender einzelne Funktionen bereit, die sekundengenau abgerechnet werden. Die eigentliche Infrastruktur des Anbieters wird vor den Anwendern verborgen. Der Service-Provider verwaltet die Anwendungen, die der Nutzer verwendet. Function as a Service lässt sich einsetzen, um Applikationen zu entwickeln, sie zu betreiben oder zu managen. Zu häufigen Funktionen gehören Datenverarbeitung, Datenvalidierung oder -sortierung und Backends für mobile und IoT-Anwendungen.

Fazit: Die Cloud ist keine Wolke weit hinten am Horizont. Cloud-Computing hat längst Einzug in viele Unternehmen gehalten, da es zahlreiche Vorteile mit sich bringt. Und heute sind die Lösungen auch sicherheitstechnisch ausgereift, so dass hier die Daten im geschützten Raum liegen. Damit ergeben sich mit Sicherheit Kosten- und Aufwandsersparnisse und Effizienzgewinne.

Mehr zum Thema „Cloud“ in unserem Beitrag: „Cloud – wer braucht sie eigentlich und wofür?“

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