Brain-Recovery: Wenn der Kopf eine Pause verdient hat

Brain-Recovery

Digitalisierung, Automatisierung und künstliche Intelligenz fordern den Mitarbeiter von heute und morgen. Neue Informations- und Kommunikationstechnologien, flexible Arbeitsanforderungen und lebenslanges Lernen verlangen eine hohe kognitive Leistung der Beschäftigten. Die Flut an unterschiedlichen Aufgaben und Informationen kann verringerte Aufmerksamkeit und Beeinträchtigungen des Gedächtnisses zur Folge haben. Der Kopf ist förmlich „voll“. Höchste Zeit für kognitive Hygiene. Damit das Gehirn auch mal Pause machen kann. Brain-Recovery wirkt sich positiv auf die Arbeitsleistung aus.

Höher, schneller, weiter: Ohne Pause durcharbeiten und nach Feierabend noch im Büro sein, das gilt als engagiert. Wer hingegen viele Pausen einlegt und pünktlich seinen Arbeitsplatz verlässt, der erscheint oftmals als “bequem“. Viele Arbeitgeber sollten diesbezüglich ihren Blickwinkel ändern, denn Ruhephasen sind entscheidend, um gute Leistungen erbringen zu können. Denn am Ende zählt das Arbeitsergebnis, nicht die Dauer der Anwesenheit. Durch regelmäßige Auszeiten wird die Konzentration gefördert. Pausenloses Durcharbeiten schlägt sich hingegen auf die Arbeitsqualität nieder, Fehler passieren und die Gesundheit leidet.

Digitalisierung verändert die Arbeitswelt

Unsere Arbeitswelt wandelt sich in immer kürzeren Zyklen. Die fortschreitende Digitalisierung führt häufig zu einer kognitiven Überforderung. Neue Beschäfti­gungs­­verhältnisse und Lernformen wie beispielsweise E-Learning entstehen. Für Arbeit­nehmer wird lebenslanges Lernen zu einem wichtigen Faktor, denn was Mitarbeiter gestern gelernt haben, kann heute bereits überholt sein. Aufgrund des dauerhaften technischen Wandels, der sich auch in den Arbeits­prozessen bemerkbar macht, ist es wichtig, sich stetig weiter­zubilden.

Wissen zeitnah und bedarfsgerecht erneuern

Dies erfordert eine neue Form des Lernens: Wissen muss zeitnah und bedarfs­gerecht erneuert sowie abgerufen werden. Diese Entwicklung sowie die Schnelligkeit, die durch digitale Prozesse gefördert wird, führt dazu, dass stetig Inhalte auf die Menschen „einprasseln“.  Da läuft der Kopf irgendwann förmlich über.

Mit Brain-Recovery die Gehirnleistung wiederherstellen

Damit der Arbeitnehmer wertvolle Energie tanken kann, sollten Arbeitgeber die Brain-Recovery fördern.

Daher muss die Arbeit in Zukunft so ausgerichtet sein, dass sie jedem Mitarbeiter ausreichend Raum für ein leistungsfähig gesundes Leben gibt. Dies funktioniert mit kognitiver Hygiene, die bisher von Arbeitgebern und -nehmern kaum berücksichtigt wird. Jeden Tag eine Dusche nehmen ist selbstverständlich, aber wenn das Oberstübchen „qualmt“, übergehen viele Mitarbeiter das warnende Signal und arbeiten unbeirrt weiter. Fehlende Konzentration ist die Folge. Hier braucht es Pausen und Regeneration, um das Gehirn wieder produktiv werden zu lassen.

Regeneration führt zu Höchstleistungen

Generell gilt, dass sich die wenigsten Menschen länger als 90 Minuten auf eine Sache konzentrieren können. Wer sich an die Schule erinnert, kennt den erlösenden Gong nach 45 Minuten. Und diese Zeiten zur kurzen Regeneration sind somit nicht zufällig gewählt.

Das Prinzip der Regeneration ist auch unter Sportlern längst bekannt und funktioniert, denn nur wer Erholung hat, der gibt dem Körper Zeit, seine Energiespeicher wieder aufzufüllen und beispielsweise im Sport Muskelmasse aufzubauen.

Geistige Leistungsfähigkeit fördern

Die geistige Leistungsfähigkeit profitiert ebenfalls von diesen Erholungsphasen. Da unsere Leistungsgesellschaft zusehends in „Stress“ verfällt, in der eine Dauererreichbarkeit an der Tagesordnung ist und in der die Grenzen zwischen beruflich und privat immer mehr verschwimmen, werden auch die Phasen zur geistigen Regeneration immer seltener.

Wie können Arbeitgeber zur „geistigen“ Unterstützung beitragen?

Arbeitgeber müssen der Überlastung entgegensteuern und digitale Auszeiten bieten. „Digital Detox“ kann zum Beispiel durch körperliche Tätigkeiten unterstützt werden. Aktivitäten wie wandern, Yoga und geistige Entspannung wie beispielsweise Achtsamkeitsübungen, Meditation und vieles mehr kann dabei vom Arbeitgeber angeboten werden. Auch Coachings zur Erhaltung der geistigen Leistungsfähigkeit sollten Unternehmen regelmäßig durchführen.

Umdenken bedeutet Profit auf beiden Seiten

Nicht nur der Wissenstransfer ist am Arbeitsplatz gefragt, sondern die Etablierung neuer Konzepte und die Vermittlung von Methoden, die die emotionale, geistige und somit automatisch die körperliche Gesundheit im erheblichen Maße steigern. Wer beginnt, auf seine Pausen zu achten und diese einzufordern, modifiziert das Verhalten und davon profitiert schlussendlich der Arbeitgeber.

Pausen nach psychologischen und physiologischen Schwerpunkten

Pausen wirken sich sowohl auf den mentalen als auch körperlichen Zustand aus. Wer dem Gehirn neue Reize bietet, in dem er beispielsweise den Ort wechselt, der fördert sein mentales Empfinden. Brain-Recovery – den Kopf frei bekommen und sich für die Dauer der Pause nicht mit der beruflichen Tätigkeit befassen – hilft beim Aufladen des Akkus enorm. Konzentriert sich der Mitarbeiter beispielsweise sehr lange auf einen Text, so entsteht eine mentale Starre, die zu Fehlern führen kann. Diese wird mit einer Schaffenspause wieder ausgeglichen.

Neben den mentalen spielen auch körperliche Aspekte eine entscheidende Rolle. Insbesondere bei sitzenden Tätigkeiten schaltet der Körper irgendwann ab. Um wieder auf Betriebstemperatur zu kommen, hilft Bewegung wie zum Beispiel Treppensteigen oder ein kleiner Spaziergang an der Luft. Die verbesserte Durchblutung und Sauerstoffzufuhr steigert die Leistungsfähigkeit und somit ein positives Körpergefühl.

Unter dem Strich gilt die Faustformel: Mindestens alle zwei Stunden eine kleine Pause einlegen und mindestens eine große Mittagspause. Diese aktiv zu gestalten und sich dabei vom Arbeitsplatz entfernen wirkt Wunder und bietet Erholung für Körper und Geist.

Wann hast du die letzte Pause gemacht?

Nach oben scrollen