Das Arbeitsleben ist einem zunehmenden Strukturwandel unterworfen. Dieser bringt neue Beschäftigungsverhältnisse und Lernformen wie beispielsweise E-Learning mit sich. Für Arbeitnehmer wird lebenslanges Lernen zu einem wichtigen Faktor werden, denn was Mitarbeiter gestern gelernt haben, kann heute bereits überholt sein. Aufgrund des dauerhaften technischen Wandels, der sich auch in den Arbeitsprozessen bemerkbar macht, ist es wichtig, sich stetig weiterzubilden. Dieser fordert eine neue Form des Lernens: Wissen muss zeitnah und bedarfsgerecht erneuert sowie abgerufen werden. Diese Entwicklung bedeutet einen fortlaufenden Lernprozess. Hierzu sollte E-Learning mit traditionellen Methoden verbunden werden.
Unternehmen müssen heute flexibler denn je auf die sich verändernden Anforderungen der Kunden reagieren. Standardisierte Produkte und Dienstleistungen werden vermehrt durch kreative und individualisierte Angebote ersetzt. Dafür benötigt die Arbeitswelt qualifizierte Mitarbeiter. Berufsfelder vereinen zunehmend technische und gestalterische sowie organisatorische Tätigkeiten. Da sich die notwendigen Fertigkeiten schnell weiterentwickeln, wird Weiterbildung mehr denn je erforderlich sein.
Lebenslanges Lernen wird unverzichtbar
Schnelle technologische und wirtschaftliche Veränderungen verkürzen den Lebenszyklus jeder Fähigkeit drastisch. Was in der Vergangenheit als relativ stabile Kombination aus Fähigkeiten definiert wurde, ist in der neuen Arbeitswelt nicht mehr vorhersagbar. Früher wurden Karriereanforderungen langfristig mit den oftmals sehr beständigen Bedürfnissen einer Organisation und einer Branche abgestimmt. Da sich heute die geforderten Fähigkeiten stetig wandeln, können Arbeitgeber immer weniger klar definierte Karrierewege anbieten, die sich über Jahre oder Jahrzehnte erstrecken.
Formen des digitalen Lernens
Die Zukunft ist digital – auch in der Bildung. Elektronische und digitale Anwendungen bilden an den meisten Arbeitsplätzen die Basis für fast alle Abläufe.
Aber welche Formen von E-Learning gibt es überhaupt und welche Veränderungen bringen diese mit sich?
Lernprogramme eigenständig nutzen
Heute nutzen Arbeitnehmer zunehmend eigenständig bestimmte Programme, ohne den Kontakt zu einem Lehrer oder anderen Lernenden. Dort, wo früher ausschließlich der Lehrer an der Tafel Wissensinhalte vermittelt hat, übernimmt heute ein Lernprogramm diese Aufgabe. Im Zuge von E-Learning wird auf die vermittelnden Inhalte online oder über einen Datenträger zugegriffen. Auch Videos und Podcasts können eingesetzt werden – ebenso wie Apps, die eine Bearbeitung über das Smartphone ermöglichen.
Virtuelle Räume mit menschlicher Interaktion in Gruppen
Für Gruppenunterricht und Seminare bieten sich speziell konzipierte virtuelle Räume an. Im Zuge dessen kommunizieren Teilnehmer über Headsets in Echtzeit miteinander und teilen sich einen Raum, in dem sie sitzen. Die Nutzer sehen sich beispielsweise per Webcam und können Anwendungen und Dokumente gemeinsam bearbeiten und teilen. Diese Arbeitsweise kann in zahlreichen Branchen wie beispielsweise bei Rettungsdiensten oder im Maschinenbau anwendet werden. Avatare bewegen sich dabei in 3D-Räumen und demonstrieren komplexe Maschinen oder Anwendungen.
Sinnvolle Kombinationen aus Tradition und Moderne
Neben der Nutzung digitaler Lernangebote sollte dennoch nicht vollständig auf traditionelle Methoden verzichtet werden. Eine Kombination aus mehreren Lehrformen führt zum maximalen Lernerfolg. So kann eine Fortbildung beispielsweise „real“ erfolgen, aber bestimmte Inhalte können zusätzlich durch Online-Training unterstützt werden und zur Wissensvertiefung beitragen. Die Kombination aus Präsenz- und Online-Angeboten in „Blended Learning-Szenarien“ ermöglicht es, die Lerninhalte digital (mittels Videoaufzeichnungen, Folien, Podcasts o.ä.) flexibel und jederzeit abzurufen. In den Präsenzveranstaltungen steht die Interaktion und der Austausch mit den Studierenden im Fokus.
Zusätzlich können Learning Management Systems (LMS) als fester Bestandteil integriert werden. Dieses Content-Management-System ermöglicht die Bereitstellung von Lerninhalten und die Organisation von Lernvorgängen. Im Zuge dessen können Aufgaben zusammengestellt und bearbeitet sowie ausgewertet werden.
Auch interaktive Whiteboards können die Vermittlung von Lerninhalten auf unterschiedlichen Ebenen unterstützen. Dabei ist eine digitale Tafel mit dem Computer verbunden. Der Anschrieb während der Unterrichtsstunde kann den Teilnehmern zugänglich gemacht werden.
Vorteile von E-Learning
Digitales Lernen steigert die Effizienz und ermöglicht eine schnelle und zielgerichtete Vermittlung von Lerninhalten. Der Ausbilder fungiert als Lernbegleiter und nicht mehr als „Hauptperson“. Dieser wendet Werkzeuge und Methoden an, um das „Selbstlernen“ zu fördern. Dies fördert außerdem die Selbstlernkompetenz und die Selbstdisziplin.
Die Lernmethoden können nach individuellen Bedürfnissen ausgerichtet und unbegrenzt wiederholt werden. Dies sorgt für eine bessere Vertiefung des Lernstoffes. Inhalte können an jedem Ort geteilt, verbreitet und bearbeitet werden. So steigert sich die Flexibilität aller Beteiligten und spart Zeit. Arbeitet der Lernende zuhause, so entfallen Reisekosten und beispielsweise Fahrten zur Weiterbildungsstätte.
Fazit: E-Learning und traditionelle Lernmethoden
Die Zukunft der Arbeit ist dynamisch, agil und digital. Dabei ist hohe Flexibilität gefragt – bei Arbeitnehmern ebenso wie bei Arbeitgebern. Um die Produktivität der Mitarbeiter zu erhöhen, ist es wichtig, die Anforderungen und Bedürfnisse dieser zu kennen und zu fördern. Verschiedene Menschen erfordern unterschiedliche Methoden. In vielen Unternehmen ist die Aus- und Weiterbildung für alle Mitarbeiter einheitlich organisiert. Um zeitgemäß zu handeln, sollten E-Learning und traditionelle Methoden so verknüpft werden, dass jeder Mitarbeiter individuell nach seinen Fähigkeiten weitergebildet wird.