Umwelt und Wirtschaft – zwei vermeintliche Gegensätze, die enger miteinander verbunden sind als vermutet. Die Natur bildet die Grundlage unseres Lebensraumes und die Basis sämtlicher lebenswichtiger Ressourcen. Auf der anderen Seite steht die Wirtschaft, die auf stetiges Wachstum ausgerichtet ist. Dafür verbraucht sie die Ressourcen, die von der Natur bereitgestellt werden, und belastet die Umwelt mit Schadstoffen. Das Wachstum des einen scheint also den Abbau des anderen zu bedingen? Nein, denn ein hohes Wirtschaftsniveau ermöglicht einen verbesserten Klimaschutz und nachhaltige Entwicklungen erst. Ein Unternehmen, das sich für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz stark macht, leistet einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung und Schonung der natürlichen Ressourcen. Doch nicht nur die Natur profitiert von solchen Schutzmaßnahmen – letztendlich bringen sie dem Unternehmen selbst bedeutende Vorteile ein. Wir geben daher hilfreiche Tipps, wie Unternehmen nachhaltig wirtschaften und haushalten können.
Klimaschutz und Nachhaltigkeit stehen bei vielen Bundesbürgern hoch im Kurs. Dies bestätigte auch der Wahlerfolg der „Grünen“ bei der Europawahl 2019 mit 20,5 Prozentpunkten und damit einem großen Zuwachs. Junge Aktivisten wie Greta Thunberg und „Fridays for Future-Proteste“ haben die Bedeutung des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit in der Gesellschaft gestärkt. So setzen sich unter anderem auch zahlreiche Unternehmen mit der Frage auseinander, wie sie nachhaltiger wirtschaften können – denn auch viele Kunden nehmen umweltbewusstes Handeln positiv wahr und dies fördert beispielsweise eine Kaufentscheidung.
Grün, grüner am grünsten: Tipps für Klimaschutz im Unternehmen
Dienstreisen und Fahrten zu Arbeit
Kundentermine und Konferenzen sind sinnvoll, aber in Zeiten der Digitalisierung lassen sich Reisen eindämmen und die Meetings beispielsweise online per Videocall durchführen. Sollte dennoch ein Besuch vor Ort notwendig sein, so ist es schonender, mit der Bahn als mit dem Auto zu fahren oder dem Flugzeug zu fliegen. Der CO2-Ausstoß ist um ein Vielfaches geringer als bei anderen Verkehrsmitteln und auch preislich können Vergünstigungen der Bahn bei Vielfahrern einen entscheidenden Vorteil mit sich bringen.
Mehr noch als Dienstreisen belastet der tägliche Weg zur Arbeit die Umwelt. Viele Arbeitnehmer haben beispielsweise eine tägliche Stop-and-Go-Strecke durch die Stadt zu absolvieren, um zu ihrem Arbeitgeber zu gelangen. Die CO2-freundlichste Art, um schnell und unkompliziert zur Arbeit zu gelangen, ist das Fahrrad. Arbeitgeber können ihre Mitarbeiter beispielsweise mit der Anschaffung von Dienstfahrrädern unterstützen. Aber auch Fahrgemeinschaften tragen zum umweltbewussten Handeln und Energieersparnis bei.
Es werde Licht – Strom und Energie sparen
Energie lässt sich auch in den vier Wänden des Unternehmens bereits durch die Betätigung kleiner Stellschrauben reduzieren. Insbesondere in Räumen, in denen sich Mitarbeiter nur kurz aufhalten – wie in Flure, Toiletten und Treppenhäuser – bieten Bewegungsmelder ein hohes Einsparpotenzial. Das Licht schaltet sich automatisch ein, sobald eine Person den Raum betritt und wieder aus, wenn der Raum verlassen wird. Zusätzlich sollten ausschließlich energieeffiziente Geräte (Kühlschränke, Geschirrspüler …) verwendet werden. Über die Heizung lässt sich ebenfalls viel Energie einsparen. Wird das Heizungsthermostat nur 1° C kühler als bisher eingestellt, so werden die Heizkosten um 10 Prozent reduziert.
Doch Strom ist nicht gleich Strom – so reduziert beispielsweise Ökostrom aus erneuerbaren Energien den CO2-Abdruck im Unternehmen. Durch Umweltsiegel wie „Grüner Strom“ oder „Ok Power“ lässt sich ein geeigneter Anbieter finden. Beim Bundesumweltamt ist eine Liste über geeignete Umwelt-Label verfügbar.
Rund um das Papier
„Think before you print“: In Zeiten der Digitalisierung hat das „papierlose Büro“ an Bedeutung gewonnen. Viele Unternehmen verbrauchen weniger Papier als noch vor ein paar Jahren. Hier gibt es hohe Einsparmöglichkeiten wie beispielsweise beim Ausdrucken von Rechnungen und Belegen. Rechnungen müssen nicht mehr abgeheftet werden und zahlreiche Ordner füllen, sondern können einfach in einer Datei auf dem Rechner abgelegt werden. Dokumente, die ausgedruckt werden müssen, lassen sich durch die Einstellung „Beidseitig drucken“ bei Kopierern und Druckern hinterlegen.
Zudem sollte das Papier, auf dem gedruckt wird, aus recyceltem Material bestehen. Dieses lässt sich durch „Blauer Engel“-Umweltzeichen erkennen. Durch das Ökosiegel wird sichergestellt, dass die Papierfasern zu 100 Prozent aus Altpapier gewonnen wurden.
Abfall – kann das weg?
Unsere Mülldeponien geraten immer stärker an ihre Kapazitätsgrenzen. Der produzierte Abfall sollte möglichst gering gehalten werden. Luftpolsterumschläge und Kartonverpackungen können beispielsweise wiederverwendet werden. Notizzettel können aus Abfallpapier generiert werden und Fensterbriefumschläge sollten vermieden werden, da diese wesentlich schwieriger zu recyceln sind. Wegwerfprodukte wie Pappbecher, Papiertücher und Pappteller sollten im Unternehmen keinen Platz mehr finden. Auch überflüssige Werbesendungen können in vorfrankierten Umschlägen zurückgesendet und die Löschung der eigenen Adressdaten veranlasst werden. Batterien lassen sich durch wiederaufladbare ersetzen.
Plastikfrei einkaufen
Müll fällt vor allem auch bei der Verpflegung im Unternehmen an, denn viele Arbeitgeber bieten ihren Mitarbeitern kostenfreie Getränke und Obst und Gemüse am Arbeitsplatz oder besitzen eine Kantine, in der tägliche Mahlzeiten zubereitet werden. Hier fällt häufig zu viel Plastik an, welches sich vermeiden lässt – beispielsweise bei der Getränkebestellung. Glasflaschen sind wesentlich umweltschonender als Plastikflaschen. Besser noch sind Leitungswasserfilter, denn Wasser aus dem Wasserhahn ist die klimafreundlichste Variante, um den Durst zu löschen. Auch Obst und Gemüse sind häufig zusätzlich in Plastik eingeschweißt. Hierbei sollte ein Lieferant gesucht werden, der Produkte uneingeschweißt anliefert.
Wasser ist nicht unerschöpflich
Eine Einsparung sollte auch im Bereich Wasser ganz oben auf der Klimaschonungs-Liste des Unternehmens stehen. Denn sauberes Wasser stellt weltweit eine immer knapper werdende Ressource dar. Die Aufbereitung und die Abwasserreinigung werden immer kostenintensiver und verbrauchen viel Energie.
Toiletten mit Zweifachspülung können dabei viel Wasser sparen ebenso wie wassersparende Geräte, die in Toiletten-Spülkästen eingesetzt werden – diese werden üblicherweise kostenlos von den Wasserversorgungs-Unternehmen zur Verfügung gestellt. Zudem sollten tropfende Wasserhähne überprüft und repariert werden. Auch wassereffiziente Geschirrspüler verringern den Wasserverbrauch im Unternehmen. Automatische Wasserhähne mit Bewegungssensoren sparen bis zu 70 Prozent an Wasser ein. Als positiver Nebeneffekt wird dadurch auch die Ausbreitung von Keimen stark vermindert, da das „Berühren“ des Wasserhahns verhindert wird.
Fazit zum Klimaschutz in Unternehmen
Der Schutz der Umwelt und die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen sollte eine zentrale Aufgabe für Unternehmen darstellen. Die Kosten amortisieren sich in vergleichsweise kurzer Zeit. Ein Unternehmen, das sich dem Umweltschutz und dem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen verschrieben hat, spart am Ende nicht nur Kosten, sondern gewinnt auch an Image und Sympathie. Dies kann zu signifikanten Wettbewerbsvorteilen führen.