Video-Content is King: Das Bewegtbild hat im Marketing einen so hohen Stellenwert wie nie zuvor. Ob als Imagefilm auf der Website, Instagram-Story oder Kurzinterview bei Facebook – Videos ziehen den Zuschauer ins Geschehen, sorgen für Interaktion und Reichweite. In diesem Medium steckt Bewegung – auch was die Trends anbetrifft. Was ist in und was ist out? Eine kleine Bestandsaufnahme der neuen Video-Marketing-Trends.
Täglich nutzen 250 Millionen Menschen weltweit Instagram Stories. Diese Stories enthalten Fotos oder Video-Clips, die 24 Stunden nach der Veröffentlichung automatisch gelöscht werden. In der Videowelt steckt Dynamik. Die sozialen Netzwerke wie Instagram, YouTube und Facebook sind die Treiber des Video-Booms und stetig ändern sich die Formate bzw. Features rund um das Bewegtbild.
Wo lohnt es sich für Unternehmen, besonders hinzuschauen?
„Snackable Video Content“
Mundgerechter Content – so lässt sich Snackable Video Content charakterisieren. Hierbei dreht sich alles um leicht konsumierbare Inhalte, die sich in der Regel schnell über soziale Netzwerke verbreiten lassen. Die Content-„Häppchen“ bringen Traffic, unterhalten und informieren den Nutzer. Als kleine Snacks für zwischendurch funktionieren im Videoformat unter anderem:
- Infografiken
- Podcast-Teaser
- Instagram-Storys und Boomerangs
- Kurzzusammenfassungen
- Spruchbilder
Die ersten Sekunden zählen: gleich zu Beginn eines herkömmlichen Videos entscheidet sich, ob der Nutzer ein Video weiter ansieht oder abbricht. Denn heute kennzeichnet schnelles Konsumieren von Inhalten das User-Verhalten. Lange Videos schrecken viele Betrachter ab. Beim Snackable Video Content ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Video komplett angeschaut wird. Umso prägnanter und auf den Punkt müssen daher die Inhalte sein. Daher sollte beispielsweise das Markenlogo innerhalb der ersten Sekunden in einem Video zu sehen sein. Dies erhöht den Wiedererkennungswert und die Markenzuordnung.
Hochformat schlägt Querformat?
Snapchat und Instagram stellten die Video-Formate auf den Kopf. Lange galt das Querformat als Video-Standard – bis Instagram & Co. einen Wandel in die Formate gebracht haben. Im Zuge der starken Smartphone-Nutzung und der dazugehörigen Apps gewinnt das Hochformat an Bedeutung. Vertikale Aufnahmen im 4:5-Format eignen sich für mobile Endgeräte und ermöglichen es, dass der Bildschirm vollständig ausgefüllt ist. Dies verhindert, dass der Zuschauer durch andere Inhalte abgelenkt wird, wie es teilweise bei Querformaten der Fall sein kann, da dort auf den freien Flächen des Bildschirms andere Inhalte mit angezeigt werden. Zudem tendieren Nutzer dazu, das Smartphone überwiegend vertikal zu halten. So sollte auch das Video-Format dieser Gewohnheit gerecht werden.
Diesem von Snapchat und Instagram gesteuerten vertikalen Video-Trend folgten auch Facebook, Vimeo und YouTube an. Bei YouTube werden die hochformatigen Videos bislang nur in der App unterstützt, künftig soll allerdings ein vertikaler Player für die Einbindung auf Websites angeboten werden.
Live-Videos vs. herkömmlicher Video-Content
Authentizität schafft Vertrauen. Daher gehört zu den Video-Marketing-Trends auch Echtzeit-Streaming. Je spontaner und realer, desto sympathischer kann ein Unternehmen erscheinen und umso näher an die Zielgruppe heranrücken.
Dabei gilt es, sich spontan in Szene zu setzen – ohne Drehbuch und Vorplanung. Somit fühlt sich der Zuschauer, als sei er mitten im Geschehen.
Unternehmen können die Form des Live-Videos ideal auf Messen oder anderen Veranstaltungen einsetzen, um die Zielgruppe in Echtzeit teilhaben zu lassen. Während des Live-Streams haben die User die Möglichkeit, sich aktiv zu beteiligen, indem sie zum Beispiel Fragen im Chat des Videos stellen oder kommentieren. Instagram und Facebook stufen die Sichtbarkeit der Live-Videos als sehr hoch ein.
Reichweite durch Interaktivität steigern
Videos, die im Social Media-Bereich eingesetzt werden, sollten so aufgebaut sein, dass sie hohe Resonanz erzeugen. Der Algorithmus von Facebook, Instagram & Co. bevorzugt Inhalte, die viel Interaktion erhalten. Ein Video, das mit zahlreichen Likes, Sharing und Kommentaren versehen ist, wird besser ausgespielt als ein Video, das keine Reaktionen hervorruft.
Daher sollte ein Unternehmen den Betrachter beispielsweise mit gezielten Fragen im Video dazu auffordern, zu interagieren. Vorsicht jedoch in Bezug auf „Engagement Bait“: Das bedeutet, Aufrufe wie „Markiere einen Freund, der …“ oder „Like, wenn du das auch kennst …“ werden von Facebook abgestraft.
Auch sollten Videos zu hoch frequentierten Zeiten ausgespielt werden, wie beispielsweise am frühen Morgen. Auf dem Weg zur Arbeit oder beim Frühstück werden erfahrungsgemäß mehr Inhalte konsumiert als während des üblichen Arbeitstages. Je nach Branche und Zielgruppe kann dies jedoch abweichen. Daher empfiehlt es sich, die Statistiken zu beobachten, Tests durchzuführen und das Timing auf das Nutzerverhalten zuzuschneiden.
Fazit: Video-Marketing-Trends
Videos sind für viele Unternehmen ein unverzichtbares Marketingwerkzeug – und werden in der Nachfrage auch weiter steigen. Doch Video ist nicht gleich Video: Damit die Botschaften ankommen, sollten die Inhalte und Formate immer an den aktuellsten Digitalisierungstrends und den damit einhergehenden Nutzerbedürfnissen ausgerichtet sein.