Das Gedankenkarussell dreht sich in Höchstgeschwindigkeit und der Stresspegel ist trotz Feierabend noch hoch. Jeder kennt diese Situation und man weiß oft nicht, wie man diesen Prozess stoppen kann. Dann ist es Zeit für Braindump. Die Idee hinter der „Gehirn-Entleerung“ ist, den Kopf komplett zu „rebooten“ und sich einen Überblick über anstehende Aufgaben oder Hindernisse zu verschaffen, um diese dann strukturiert zu bewältigen. Dabei gilt es auch, eigene Verhaltensmuster zu erkennen und diese zu verändern.
Im Kopf herrscht nur noch Chaos und die Aufgaben werden eher mehr als weniger: Die Kinder müssen zur Schule gebracht werden, die Wäsche stapelt sich seit Tagen, das Gespräch mit dem Chef steht gleich an, aber der Hund muss noch Gassi gehen und dann klingelt auch noch der Handwerker …. Parallel trudeln zahlreiche E-Mails ein. Der Stresspegel steigt und man ist kaum in der Lage, noch strukturiert zu denken oder zu handeln. Befindet der Mensch sich dauerhaft in solch einer Art Überforderung, entstehen Unzufriedenheit und Frust.
Mit Braindump die Gedankenspirale stoppen
Mit der Braindump-Methode lässt sich schnell ein besserer Überblick über die Aufgaben erlangen, die Effizienz erhöhen und der Stressfaktor senken. Dies fördert nachhaltige Entspannung und Zufriedenheit – und zwar mit nur wenigen Mitteln. Beim Braindump werden die Gedanken einfach auf ein Medium wie Papier oder in ein Computerprogramm übertragen. Wie funktioniert das genau und wie werden diese Gedanken ausgewertet?
Die Dokumentation
Beim Braindump ist die Dokumentation die Basis der Gedankenarbeit. Dabei werden zunächst an zwei Tageszeiten Gedanken und Aufgaben notiert: morgens und mittags. Denn da sind die Überlegungen jeweils unterschiedlicher Natur.
Morgengedanken: Dabei erfolgt das Notieren der Gedanken nach dem Aufstehen. So schreibt der Dokumentierende zunächst seine morgens noch häufig unstrukturierten Gedanken auf.
Aufgabenlisten am Mittag: Hierbei werden die tatsächlich zu erledigenden Aufgaben notiert, ohne Gedanken einfließen zu lassen.
Ein Praxisbeispiel: Die Aufgaben kann der Nutzer der Braindump-Methode beispielsweise auf einem DIN A4 Blatt oder im PC notieren. Er bildet dabei vier Felder: Oben rechts steht Berufliches und oben links Privates. Die Gedanken, die nicht sortierbar sind, lassen sich unten links notieren, z.B. Gefühle und Situationen, die sich als Belastung im Kopf befinden. Unten rechts ist der Platz für positive Aspekte reserviert, wie beispielsweise neue Ideen für den Hausbau, Urlaubspläne oder spannende berufliche Projekte.
Die Auswertung
Eine gute Übersicht ist schon mal die halbe Miete. Jetzt gilt es, sich Zeit zu nehmen und die einzelnen Punkte in der Übersicht zu bewerten. In welchem Feld steht besonders viel? Welche Aufgaben sind besonders wichtig? Welche Aufgaben lassen sich übertragen und welche sogar ganz streichen?
Muss ich den Pizzateig für heute Abend wirklich selbst herstellen? Benötigen wir ein Meeting alle zwei Tage oder reicht ein Update-Gespräch einmal pro Woche? Die Liste hilft dabei, die Aufgaben zu beleuchten und zu priorisieren. Die unterschiedlichen Punkte können zum Beispiel mit verschiedenen Farben gemäß ihrer Wichtigkeit markiert werden. Dadurch lassen sich bereits einige To-Do‘s vereinfachen oder streichen.
Nun folgt die Aufgabenbewältigung. Einige Aufgaben sind bereits durch die neue Art der „Beleuchtung“ abgehakt und einige im Aufwand reduziert – somit bleibt am Ende des Tages ein Rest an Tätigkeiten übrig. Diese hat der Anwender der Methode aber bereits notiert und somit müssen die Gedanken abends nicht mehr kreisen, denn die Aufgaben sind „abgespeichert“ und deutlich greifbarer als zuvor, was für innere Entlastung sorgt.
Die „Entspannungsphase“
Die Methode klingt zunächst banal, aber das Notieren der Gedanken und die Gewichtung der Aufgaben helfen dabei, Stress abzubauen und Ordnung in das Chaos im Kopf hineinzubringen. Denn niemand kann alles gleichzeitig erledigen, im Blick haben und direkt erledigen. Die Braindump-Methode wirkt wie ein Neustart für das Gehirn, mit ihr bekommt man den Kopf wieder frei und kann sich auf die Dinge konzentrieren, die wirklich wichtig sind. Dies entspannt, steigert die Zufriedenheit und schont nachhaltig die Gesundheit.