Durch die Corona-Pandemie wurden viele Unternehmen über Nacht dazu gezwungen, ihr Arbeitsmodell auf Homeoffice umzustellen. Obwohl Heimarbeit vor der Krise in vielen Betrieben bereits stellenweise gelebt wurde, hatten viele Arbeitgeber Vorbehalte, dieses Modell drastisch komplett einzuführen. Vorgesetzte glaubten, die Angestellten seien weniger greif- und kontrollierbar als im Büro. Doch die letzten Monate beweisen: Gut organisierte Arbeit in den eigenen vier Wänden bietet jede Menge Einsparpotenzial – und wird daher auch nach der Corona-Pandemie gelebter Alltag sein.
Einen Weg zurück in eine typische Fünf-Tage-Bürowoche dürfte es vielerorts auch nach der Pandemie kaum geben. Zahlreiche Unternehmen haben ihren Mitarbeitenden bereits flexiblere Arbeitsmodelle in Aussicht gestellt – einige wollen das Homeoffice-Konzept sogar durchgängig als neue Normalität etablieren. Doch wie lässt sich dies dauerhaft sinnvoll umsetzen?
Jetzt gilt es, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen. So müssen die Arbeitsweisen aller Beteiligten so aufeinander abgestimmt werden, dass Teams gemeinsam und fachübergreifend effizient arbeiten können.
Mitarbeitende im Homeoffice sind produktiver
In vielen Köpfen bestehen jedoch immer noch Zweifel, ob Mitarbeitende von zu Hause aus effektiv und zuverlässig arbeiten. Doch dies haben bereits diverse Studien widerlegt. So geht zum Beispiel aus einer Studie der Krankenkasse DAK hervor, dass sich vor der Pandemie 21 Prozent der Beschäftigten regelmäßig gestresst fühlten, während es in der Corona-Krise im Homeoffice nur 15 Prozent sind. Der Anteil der Erwerbstätigen, die nie oder nur gelegentlich gestresst waren, stieg von 48 auf 57 Prozent.
Die Folge: Wer weniger Stress hat, der kann produktiver arbeiten. So hat der Arbeitnehmende die Möglichkeit, von zu Hause aus länger ungestört und konzentriert zu arbeiten. Lange und stressige Fahrtwege werden gespart und der Mitarbeitende geht ausgeruhter und ausgeglichener ans Werk. Außerdem entfallen Ablenkungen durch Telefonate von Kollegen in Großraumbüros oder Privatgespräche, die sich automatisch ergeben, wenn mehrere Menschen an einem Ort arbeiten.
Verantwortung im Homeoffice-Alltag übernehmen
Um die Produktivität voll ausschöpfen zu können, muss der Mitarbeitende eine hohe Eigenverantwortung tragen. Dies erfordert ein hohes Maß an Disziplin.
Diese sechs Tipps unterstützen dabei, den Homeoffice-Alltag perfekt zu meistern:
- Festen Arbeitsbereich nutzen, der ungestörtes Home-Working gewährleistet – zu jeder Tageszeit, Raum mit gewissem Wohlfühlfaktor.
- „Arbeitskleidung“ von Alltagskleidung abweichen lassen. Ist man wie im Büro gekleidet, kann das Gehirn leichter auf „Arbeitsmodus“ umschalten.
- Störquellen wie privates Telefon, E-Mails etc. abschalten und in Konzentrationsphasen vollständig ignorieren.
- Fixe Arbeitszeiten schaffen einen Rahmen und an diese sollte man sich strikt halten. Zeiten wählen, an denen man am Produktivsten ist
- Feste Pausen einhalten, die zur Regeneration dienen. Es empfiehlt sich, nach einer Stunde produktiver Arbeit die erste kurze Unterbrechung einzulegen.
- Tägliche To-Do-Listen sorgen für einen Überblick der noch zu erledigenden Tätigkeiten. Dort können z. B. termingebundene Aufgaben notiert werden. Hinzu kommen noch „Kann-Posten“, die weniger eilig sind, aber ebenfalls abgearbeitet werden müssen.
Ergo: Sind im Homeoffice diese Rahmenbedingungen geschaffen, so sind Produktivität und Motivation auf einem hohen Level möglich. Daraus ergibt sich eine Win-win-Situation für alle Beteiligten!
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