Märkte verändern sich. Bedürfnisse der Kunden verändern sich. Demnach sollten sich auch Marken verändern. Sie sind dann besonders stark, wenn sie sich wandlungsfähig zeigen. Gerade im Zeitalter der Digitalisierung sind innovative Weiterentwicklungen der Marke von großer Bedeutung, denn die Geschwindigkeit der Veränderung nimmt immer weiter zu. Wenn die Marke eines Unternehmens „stehen bleibt“, ziehen die Mitbewerber eventuell vorbei. Für Unternehmen gilt es daher, sich in diesem Bereich immer neu zu erfinden und „Markentransformation“ zu betreiben.
Für ein Unternehmen und dessen Kunden ist eine starke Marke ein wichtiger Ankerpunkt, der bestimmte Werte verkörpert und in einer sich stark wandelnden Welt Orientierung bietet. Ein Unternehmen sollte dies jedoch regelmäßig auf den Prüfstand stellen und eventuell eine „Markentransformation“ durchführen. Wird die Marke überhaupt wahrgenommen? Passt sie noch zum Portfolio? Wie positionieren sich die Mitbewerber? Je nach Antwort kann es notwendig sein, die Marke komplett neu auszurichten – idealerweise proaktiv.
Die Marke mit Kundenaugen sehen
Eine Marke sollte zunächst mit Kundenaugen gesehen werden. Nur wenn das Unternehmen ein Gespür dafür entwickelt, wie die perfekte Customer Journey aussieht, kann auch die Marke dies verkörpern bzw. unterstreichen. Es ist wichtig, die Wünsche, täglichen Probleme und Ansprüche der Kunden zu kennen, um gegebenenfalls ein neues Business-Modell aufzusetzen und es mit der bestehenden Marke abzugleichen.
Unternehmen sollten daher Fragen beantworten wie: Was erwarten Konsumenten von der Marke, jetzt und in Zukunft? Welche Faktoren lösen beim Kunden den Kaufwunsch aus? Was ist der Zielgruppe wichtig und sollte sich in der Marke widerspiegeln? Um sich dynamisch auf die Kunden einzustellen, ist eine offene Kommunikation mit ihnen von Vorteil. So bleiben Marken agil und können besser ihre Positionierung anpassen.
An Veränderungen anpassen – aber Vertrauen schaffen
Die fortschreitende Digitalisierung, volatiles Konsumverhalten oder eine Verlagerung des Unternehmensstandortes machen oftmals Kurskorrekturen im Unternehmen notwendig. Dies sollte auch mit der Marke abgebildet werden. Mit der digitalen Vernetzung entstehen insbesondere im Servicebereich viele neue Geschäftsfelder. Bei immer mehr Unternehmen ist eine Verschiebung von der Produktion hin zum Service zu beobachten. Die Auswirkungen der Digitalisierung auf Marken und Produkte sind daher enorm.
Auf der anderen Seite kann auch eine Marke, die etabliert ist, Vertrauen schaffen, Sicherheit geben und Kontinuität erhalten. Hier gilt es, den Spagat zwischen dem Erhalt traditioneller Wert und stetigen Anpassungen bzw. Modernisierungen zu schaffen. Wesentlich ist, dass sich das Markenverhalten mit dem Markenversprechen deckt.
Das Markenterritorium abstecken und einen klaren Nutzen aufzeigen
Um die Lebenswelt der Kunden zu integrieren, ist es wichtig, Verständnis für die Bedürfnisse und Anforderungen der Kunden zu entwickeln. Dem Verbraucher sollte genau DAS geboten werden, WAS er benötigt bzw. wünscht.
Eine Marke sollte außerdem ihr Territorium klar abstecken und entsprechende Kompetenz ausstrahlen. Dabei kann es sich z. B. um ein prägnantes Schlüsselbild handeln, ein bestimmtes Betätigungsfeld oder um eine spezielle Tageszeit, in der die Marke Anwendung findet. „Knoppers – das Frühstückchen“ oder „Morgens Aronal – abends Elmex“ sind bekannte Beispiele. Eine Marke sollte also immer für einen klaren Nutzen oder ein klares Erlebnis stehen.
Kunden verlangen Wertewandel und Nachhaltigkeit
Nicht nur der Nutzen ist entscheidend, auch das Wertebewusstsein der Verbraucher. Dies verändert sich zunehmend und erfordert Anpassungen der Marke – eine „Markentransformation“. Der Kunde möchte erfahren, was ein Unternehmen antreibt, wie der Umgang mit Mitarbeitern aussieht und welche ethische Haltung vertreten wird. Eine Marke, die Menschenwürde vorlebt, hat heute gute Karten für eine besonders hohe Kunden-Akzeptanz. Das beinhaltet auch, dass sich die Marke fortlaufend mit sozialen und ökologischen Aspekten wie z. B. Fair Trade beschäftigt und das Thema Nachhaltigkeit weit oben auf die Agenda setzt.
Eine Marke ist kein starres Konstrukt, sondern ein veränderliches Gefüge. Gerade in der Corona-Krise erhält sie eine neue Aufgabe und Bestimmung. Sie emanzipiert sich von alten Beschränkungen und zeigt sich als aktiver Treiber zukunftsweisender Veränderungsprozesse. Eine Marke sollte daher strategisch geführt und permanent gestalterisch gepflegt werden. Nur so kann sie gesellschaftliche Strömungen aufnehmen und schnell auf veränderte Märkte oder neue Bedarfe ihrer Zielgruppe reagieren.