Wer online nach dem besten Angebot für ein bestimmtes Produkt sucht, begegnet ihnen zwangsläufig, allerdings meistens unbewusst: Fake-Shops. Mit „Schnäppchenpreisen“ in gefälschten Online-Shops versuchen Betrüger Verbraucher in die Falle zu locken. Diese bezahlen die georderte Ware per Vorkasse und warten dann vergeblich auf die Lieferung. Da Fake-Shops sich derzeit rasant vermehren, gibt netclusive Tipps, wie Konsumenten den Betrug erkennen und sich davor schützen können.
Was ist eigentlich ein Fake-Shop? Ein Online-Shop wurde eigens dafür eingerichtet, um an Daten und Geld von Usern zu gelangen. Und auf die Gegenleistung warten diese vergeblich. So bestellen Kunden Ware und müssen diese per Vorkasse bezahlen – die Produkte kommen aber nie bei ihnen an. Oder es handelt sich um gefälschte Ware, die für viel zu viel Geld erworben wurde. Dabei arbeiten die Shops mit besonders günstigen Preisen und locken so ihre Käufer in die „Falle“. Der Shop sieht auf den ersten Blick vertrauenswürdig aus.
Zusätzlich zur Geldprellung und Marken-Fälschung kann die Ware, sofern sie tatsächlich ankommt, auch gesundheitliche Schäden anrichten. Giftige Kunststoffe in Kinderspielzeug, Sonnencreme, die die Haut nicht schützt, Technik, die durch fehlerhafte Verarbeitung zu Kabelbrand führt, und vieles mehr kann die Konsumenten schädigen.
Sobald ein Fake-Shop erkannt wurde, sollte dieser sofort beim Verbraucherschutz oder der Polizei gemeldet werden. Außerdem gibt es diverse Bewertungsportale, auf denen sich häufig die Beschwerden finden. Ist ein Shop fragwürdig oder erscheint auffällig, so empfiehlt es sich immer vor einem Kauf, die Bewertungen durchzulesen. Dies kann vor einer folgenschweren Bestellung schützen.
Welche Indizien enttarnen Fake-Shops?
1. Viel zu günstige Preise
Ist ein Produkt im Vergleich zu denen in anderen Shops erheblich günstiger, dann handelt sich es in der Regel immer um gefälschte Ware oder einen unseriösen Händler. Schnäppchen haben magische Anziehungskräfte, doch bei zu günstigen Preisen sollten die Alarmglocken läuten. Es empfiehlt sich immer, vor dem Online-Shopping-Bummel die marktüblichen Preise zu recherchieren. Interessenten sollten nur bei realistischen Angeboten zuschlagen.
2. Impressum
Ein nicht vorhandenes Impressum ist immer ein Indiz für einen betrügerischen Shop! Doch das wissen die Verursacher mittlerweile und erstellen ein Impressum. Wenn ein Impressum zu finden ist, muss es immer die Adresse, einen Vertretungsberechtigten und eine E-Mail-Adresse enthalten. Außerdem sollte es – soweit vorhanden – einen Verweis auf das Handelsregister mit entsprechender Nummer geben. Diese kann im Zweifel nachgeprüft werden.
3. Zahlung nur gegen Vorkasse angeboten
Fake-Shops bieten immer Bezahlverfahren an, die Vorkasse verlangen. Oder sie leiten auf eine Klarna-Seite weiter, die aber nicht der „echten“ Seite entspricht, sondern eine gefälschte Zwischenschaltung ist, um Nutzerdaten und sogar Passwörter abzugreifen. Sobald ein Passwort des Online-Bankings verlangt wird, gilt: sofort abbrechen! Es gibt inzwischen auch Betrugsseiten, die die Logos von Bezahldiensten wie PayPal & Co. abbilden. Diese lassen sich aber nicht anklicken. Auch Versandoptionen sind nicht wählbar. Bei manchen Fake-Shops ist zudem keine Rücksendung möglich. Vor der Bestellung sollten immer der Versand und die Retoure-Möglichkeit gecheckt werden. Manche Anbieter bieten Retouren nur mit hohen Versandkosten zum Beispiel nach China an, weil diese nur Zwischenhändler der gefälschten Ware sind.
4. Die Texte auf der Website sind unvollständig
Sind fehlerhafte Texte oder unvollständige Seiten im Online-Shop ersichtlich, so deutet dies ebenfalls auf einen gefakten Shop hin. Auch können unterschiedliche Sprachen, die in mehreren Absätzen hintereinander stehen, ein Hinweis auf ein Fake sein. Sehr schlechte Bildqualität ist ein weiteres Merkmal.
5. Bewertungen und Siegel sind gefälscht
Bewertungen und Gütesiegel sind häufig eine gute Referenz für die Echtheit und Zuverlässigkeit eines Shops. Bei einem Fake-Shop werden oftmals erfundene oder kopierte Gütesiegel wie das von Trusted Shops verwendet. Daher sollten Bewertungen „außerhalb“ der Website zu Rate gezogen werden. Klickt man das Gütesiegel von Trusted Shops an und ruft die Zertifikatsseite des Shops auf, muss dort das Wort „Gültig“ in Grün zu sehen sein.
Fazit
Echt oder Fake? Das ist oft gar nicht so einfach herauszufinden – auch bei Online-Shops nicht. Es gibt jedoch zahlreiche Merkmale, mit denen betrügerische Shops entlarvt werden können. Ergo: Immer wachsam bleiben und lieber ein Mal mehr prüfen als in eine folgenschwere Falle zu klicken.