Social Media gehört mittlerweile zu unserem Lebensalltag. Ob nun Xing oder LinkedIn im beruflichen Kontext, Messenger-Dienste wie WhatsApp oder Telegram, Videoplattformen wie Youtube oder eben Facebook, Twitter und Instagram – es vergeht kaum eine Stunde, in der wir über die verschiedenen Medien nicht stets darüber informiert sind, was unser (im weitesten Sinne) Freundeskreis aktuell macht.
Wir wissen, wer sich gerade wo befindet, was es zum Mittagessen gab, wer ein neues Tattoo oder eine neue Frisur hat. Leider erfahren wir gerade in letzter Zeit auch allzu häufig, welcher politischen Gesinnung sich so mancher aktuell zugehörig fühlt. Oft enttäuschend, wenn man doch dachte, man kenne seinen Freundeskreis und wisse ihn einzuschätzen. Die Hoffnung, dass dies nur ein vorübergehendes Phänomen ist und sich solche Beiträge wieder reduzieren, sobald sich die allgemeine Panik wieder gelegt hat, stirbt zuletzt. Doch wohin entwickeln sich die sozialen Netzwerke?
Facebook, der Platzhirsch
Ungeachtet aller pessimistischen Meldungen, die Mitgliederzahl sei besonders in der jungen Nutzergruppe rückläufig, erfreut sich Facebook immer noch größter Beliebtheit. Mit weltweit mehr als 1,5 Milliarden Nutzern, die das Netzwerk regelmäßig besuchen, wäre es vermessen, Facebook das bevorstehende Aus zu prognostizieren. Ganz im Gegensatz: Die Entwickler um Mark Zuckerberg sind diejenigen, die die meisten Neuerungen in den Social Media-Markt werfen, besonders was die Entwicklung mobiler Technologien und neuer Werbeformen betrifft. Und seit Ende Februar ist es möglich, Beiträge nicht nur mit einem „Like“ zu versehen, sondern Neuigkeiten mit insgesamt sechs unterschiedlichen Emotionen zu kommentieren, von Traurigkeit über Erstaunen, Freude und Liebe – damit ist nahezu die gesamte Bandbreite menschlicher Gefühle abgedeckt (*Ironie aus*).
Twitter, der Außenseiter
Woran es liegt, dass sich Twitter in Deutschland einer prozentual weit geringeren Beliebtheit als in anderen europäischer Staaten oder den USA erfreut, können wir auch nicht endgültig sagen. Besonders im journalistischen Bereich ist Twitter ein Kanal, auf den wir nicht verzichten möchten. Wir wissen auch nicht, woran es liegt, dass Twitter real mit schwindenden Nutzerzahlen zu kämpfen hat, denn: Wir schätzen Twitter. Vielleicht liegt es aufgrund der Obergrenze von 140 Zeichen pro Beitrag gerade an der Kürze der Tweets, die Twitter so interessant macht. Hier ist kein Platz für langes Gerede, hier müssen kreative Lösungen gefunden werden, um die Botschaft unmissverständlich auf den Punkt zu formulieren. Und die Gemeinde findet diese Lösungen. Anfang des Jahres 2016 kam das Gerücht auf, die Twitter-Führung denke über die Abschaffung der 140-Zeichen-Grenze nach. Ob diese Pläne tatsächlich noch aktuell sind oder jemals waren, wagen wir nicht zu beurteilen. Aber sich selbst seines Alleinstellungsmerkmals zu beschneiden, halten wir im nahezu gesättigten Social Media-Markt für eine zweifelhafte Erfolgsstrategie.
Instagram, der Newcomer
Eine Verlagerung gerade der jungen Zielgruppe hin zu Instagram ist schon eine ganze Zeit zu beobachten. Nach dem Motto „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ lässt sich das Aufstreben der Fotoplattform erklären. Und ein Argument liegt auf der Hand: Social Media ist oftmals Zeitvertreib, nennen wir es die Wiege der Prokrastination. Da fällt das Ansehen von Bildern natürlich leichter als die (möglicherweise) gewissenhafte Auseinandersetzung mit einem geschriebenen Posting. Das ist aber nicht das einzige Argument für Instagram, denn neben einer unüberschaubaren Anzahl von Accounts, in denen hauptsächlich Teenager mit Selfies nach Bestätigung 2.0 zu suchen scheinen, gibt es eine Menge User, die atemberaubende, kreative und sehr schön anzusehende Fotos auf der Plattform teilen.
Und was ist das Ergebnis dieses Textes? Wir mögen Social Media. Nicht jede Plattform in gleichem Maß und nicht jeden Beitrag, aber jedes einzelne Netzwerk für seine positiven Auswüchse. Und natürlich freuen wir uns über Besuche unserer Leser auf unseren Seiten bei Facebook, Twitter und Instagram.