Der Notebook-Bildschirm ist plötzlich schwarz und lässt sich nicht mehr zum Leben erwecken. Sämtliche Reanimationsmaßnahmen schlagen fehl. Die Null-Linie ist erreicht und die Daten sind in den Tiefen des Rechners verschwunden. Es wurde keine regelmäßige Datensicherung durchgeführt, keine Cloud-Lösung oder externe Festplatte eingesetzt, um alle wichtigen Dokumente und Dateien lückenlos zu sichern. Dieses Szenario spielt sich täglich in Unternehmen ab. Trotz zunehmender Fälle von Datenklau und Hacking wird Datensicherung gerade in kleinen und mittelständischen Betrieben oftmals noch stiefmütterlich behandelt. Regelmäßige Backups kosten weder immensen Aufwand, noch Geld, sind aber am Ende des Tages Gold wert.
Moderne Backup-Lösungen sind heute einfach ein- und umsetzbar. Dabei bietet sich jedoch ein breites Portfolio an Möglichkeiten. So gibt es beispielsweise Lösungen, die mit Sicherungskopien von Daten auf Speichermedien wie Festplatten oder NAS-Geräten arbeiten. Darüber hinaus bietet der Markt mittlerweile zahlreiche praktische Cloud-Lösungen, bei denen die gesicherten Daten im Rechenzentrum des Providers gespeichert werden. Die Kür sind umfangreiche Hybrid-Backup- und Recovery-Lösungen. Wir haben einige wichtige Varianten zusammengefasst:
Die gute, alte externe Festplatte
Auch in Zeiten der Digitalisierung hat die gute, alte externe Festplatte ihre Berechtigung und sollte nicht verstaubt im Schrank liegen. Die Vorteile gegenüber Internet-gebundenen Lösungen liegen unter anderem in der räumlichen Nähe und der Tatsache, dass keine monatlichen Kosten entstehen.
Handelt es sich um kleinere Unternehmen, bei denen Daten einzelner Geräte gesichert werden sollen, so ist ein schneller und sicherer Weg, das System oder einzelne Komponenten auf eine externe Festplatte zu ziehen und vorher ein Systemabbild zu erstellen. Ein Abbild lässt sich beispielsweise zunächst über Windows 10, 8 und 7 erstellen. Ein Systemabbild ist eine exakte Kopie eines Laufwerks und speichert die Systemeinstellungen, Programme und Dateien. Sollte eine Festplatte oder der Computer defekt sein, so kann das Systemabbild verwendet werden, um den gesamten Inhalt der Daten wiederherzustellen. Aber worauf lässt sich dieses Abbild speichern? Für die Sicherheit der Daten ist die Erstellung eines Abbilds auf einer externen Festplatte eine sinnvolle Variante. Die Daten sind extern gesichert und können unmittelbar nach einem Datenverlust oder Ähnlichem wieder auf den PC aufgespielt werden.
Datensicherung in die Cloud
Eine mittlerweile von vielen Unternehmen präferierte Variante der Datenspeicherung bzw. -sicherung stellt die Business-Cloud dar. Diese ermöglicht es, alle geschäftlichen Daten zentral und in nahezu Echtzeit abzulegen. Eine automatische Synchronisation ermöglicht, dass die aktuellste Version des Datenpools jederzeit verfügbar ist.
Je nach Berechtigung und Rollenvergabe kann allen Mitarbeitern eines Unternehmens weltweit über die lokalen Clients der Zugriff gewährt werden. Die Ordner können für alle Verantwortlichen oder nur gewisse Bereiche zugänglich gemacht werden. So können Dokumente online von mehreren Nutzern gleichzeitig verwendet werden. Zudem lassen sich Änderungen in den Versionen einsehen: Wann hat welcher Mitarbeiter was geändert? So lassen sich Rückschlüsse auf alle Daten und Änderungen ziehen.
Der Vorteil: Selbst bei einem kompletten Ausfall der Hardware oder Verlust des Gerätes bleiben die Daten in der Cloud erhalten. Gibt es einen Mitarbeiterausfall oder -wechsel, so kann der Account deaktiviert oder umgeschrieben werden.
Es gibt mittlerweile sehr ausgereifte und sichere Cloud-Lösungen. Die Sicherheitsbedenken, die von Skeptikern bei Aufkommen der Technologie ins Feld geführt wurden, haben sich in der Praxis nicht bewahrheitet.
Daten sichern und teilen: Mit File-Sharing-Lösungen wie Dropbox & Co.
File-Sharing-Dienste à la Dropbox sind ebenfalls beliebte Online-basierte-Lösungen, um Daten zu sichern. Dies eignet sich besonders für Unternehmen, die Geschäftsdokumente und sonstige Dateien in überschaubarem Volumen (in der kostenfreien Variante bis 2 GB) für bestimmte Zeiträume sichern und teilen möchten. Auf Grund der automatischen Datensynchronisierung stehen wichtige Dateien und Dokumente jederzeit und an jedem Ort zur Verfügung.
SugarSync als Alternative zur Dropbox
Zudem eröffnen sich zahlreiche Dropbox-Alternativen, darunter beispielsweise SugarSync. Dieser Dienst wird von privaten Anwendern als auch von Großkunden genutzt. Die Lösung stammt aus dem Sillicon Valley und ermöglicht es, Daten mit anderen zu teilen und in der Cloud zu lagern. Insbesondere im Business-Segment hat SugarSync nützliche Vorteile. Es lassen sich bei SugarSync beliebig viele Ordner im Dateisystem wählen und Regeln dafür bestimmen. Der Nutzer kann für jeden Ordner einzeln einstellen, mit welchen registrierten Geräten die Synchronisierung vollzogen wird. IT-Administratoren können somit Backup-Strategien erstellen, während der Mitarbeiter seine eigene Ordnerstruktur beibehält. Über das Admin-Dashboard lassen sich außerdem mit unterschiedlichen Werkzeugen Nutzer managen und Aktivitäten einsehen.
Neben diesen Beispielen gibt es zahlreiche weitere Lösungen, die ein sicheres und sinnvolles Backup ermöglichen. Hier gilt es, die für das Unternehmen geeignetste Lösung zu finden.
Fazit – Datensicherung 4.0:
Daten sind das neue Gold. Ein Totalverlust unternehmens- oder geschäftskritischer Daten kann das Aus für ein Unternehmen bedeuten. Aber es muss nicht erst zum Supergau kommen, bereits die Folgen von Datenverlust im Kleinen sind oftmals verheerend. Daten müssen aufwendig und kostenintensiv wiederhergestellt werden – wenn überhaupt möglich. Datenverlust kann hohe Schadenersatzforderungen von Geschäftspartnern oder Kunden nach sich ziehen und mit einem Image- oder Reputationsverlust einher gehen.
Für kleine Unternehmen und einzelne Rechner ist die externe Festplatte noch eine Variante der Datensicherung, wobei sich auch hier Cloud-Lösungen bezahlt machen. Größere Unternehmen sollten ihre Datenschätze unbedingt in hochprofessionelle Datentresore legen.