Work-Life-Balance: So kommen Karriere und Privatleben in Einklang

Work-Life-Balance

Manchmal scheint es, als gäbe es zwei Leben: Das berufliche und das private. Und nicht immer gelingt es, den Spagat zwischen diesen beiden Welten zu schaffen. Dabei ist ein gesundes Gleichgewicht zwischen der Arbeit und dem Privatleben entscheidend, um glücklich und gesund zu bleiben. Denn das persönliche Engagement nur auf einen der beiden Bereiche zu lenken, bedeutet einen Verzicht auf Lebensqualität. Doch wie sieht die perfekte Work-Life-Balance aus und wie können Arbeitgeber diese unterstützen?

Dienstbeginn um 8 Uhr. Stefanie Winkler ist seit sechs Uhr wach. So wie an jedem Arbeitstag. Sie bereitet die Kinder für die Schule vor und macht sich dann selbst auf den Weg zur Arbeit. Vor 18 Uhr kommt sie selten aus dem Büro und ist in der Regel um 19 Uhr zuhause. Es bleibt abends kaum Zeit für Freizeit oder Familie, da sie früh ins Bett geht, um am Folgetag wieder fit zu sein. Das Privatleben konzentriert sich im Wesentlichen auf das Wochenende.

Und auch für viele Arbeitnehmer im Home-Office gibt es Herausforderungen. Unter anderem als Folge der Corona-Pandemie arbeiten viele Menschen von zuhause aus. So ist das Büro häufig nur wenige Schritte vom Wohnzimmer entfernt. Der Push, den das Home-Office erfahren hat, hat mehr Flexibilität in die Arbeitswelt gebracht, aber auch die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben mehr verschwimmen lassen.

Was sorgt für eine gute Work-Life-Balance?

Für die ideale Balance zwischen Berufs- und Privatleben ist es wichtig, dass sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer etwas dafür tun. So können Unternehmen die Rahmenbedingungen für eine bessere Vereinbarkeit schaffen. Mitarbeitende sind dafür verantwortlich, was sie daraus machen und wie sie ihren Alltag gestalten.

Offene und positive Unternehmenskultur

Damit sich die Mitarbeitenden wohlfühlen und motiviert sind, gilt es, eine positive Unternehmenskultur zu etablieren. Hierbei steht heute vor allem Flexibilität im Vordergrund. Arbeitszeiten und Tätigkeiten sollten sich in modernen Unternehmen so gestalten lassen, dass Familie und Arbeit im Einklang sind. Dies funktioniert mit flexiblen Arbeitszeiten oder -modellen, wie zum Beispiel dem Home-Office.

Benefits für Mitarbeitende

Auch Angebote wie ein unternehmenseigener Kindergarten, Zuschüsse zur Kinderbetreuung oder gemeinsame Freizeitaktivitäten innerhalb der Firma fördern die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und vereinen private Belange mit der Arbeit. Zusätzlich zu solchen Konzepten sind Benefits wie zum Beispiel zur Gesundheitsförderung von Vorteil. Dies können etwa Mitgliedskarten oder Vergünstigungen in Sportstudios sein.

Wertschätzung und Vertrauen

Wer auf der Arbeit glücklich ist, ist es häufig auch zuhause. Denn Wertschätzung beeinflusst das Glücksempfinden stark. Dies kann durch Vorgesetzte erfolgen, aber auch ein positives Feedback von Kunden oder aus dem Team heraus trägt zur positiven Grundstimmung bei. Weitere Glücksfaktoren sind die Höhe des Einkommens und die Sicherheit des Arbeitsplatzes, aber auch, wie sinnstiftend die Arbeit erlebt wird. Des Weiteren spielt Vertrauen eine besondere Rolle dabei, wie wohl sich Mitarbeitende fühlen. Wenn zum Beispiel die Arbeitszeiten flexibel gestaltet werden, zeigt dies Vertrauen seitens des Arbeitsgebers. Wird die Arbeit zuverlässig erledigt, dann können Vorgesetzte sich zum Beispiel dadurch bedanken, den Feierabend von Mitarbeitenden auch mal nach vorne zu verlegen. Starre Arbeitszeiten sind ein Auslaufmodell.

Die Zeit nach der Arbeit sinnvoll gestalten

Sind die Bedingungen für eine angemessene Balance von Beruf und Privatleben seitens des Unternehmens gegeben, so gilt es für den einzelnen Menschen, sein individuelles Gleichgewicht zu finden. Dazu zählt unter anderem die Gestaltung der Zeit nach der Arbeit. Zuhause entspannen? Ins Theater, Kino oder lieber zum Lieblingsitaliener um die Ecke? Aktivitäten, die Freude bereiten – das fördert die Work-Life-Balance. So entsteht das perfekte Gegengewicht zum Arbeitsalltag.

Erreichbarkeit einschränken und Grenzen setzen

Damit diese freie Zeit auch gedanklich frei bleibt, empfiehlt sich eine klare Abgrenzung zwischen Arbeit und Freizeit. Nach Feierabend noch auf E-Mails antworten und rund um die Uhr telefonisch erreichbar sein, das führt dazu, wenig innerliche Pausen zu haben. Gerade im Home-Office gilt es, das Arbeitszimmer zu verlassen, den PC herunterzufahren und E-Mails erst am nächsten Arbeitstag wieder zu öffnen. Auch das Firmen-Handy muss nach Feierabend nicht mehr eingeschaltet sein. Ständige Erreichbarkeit führt dazu, dass Ruhezeiten nicht richtig eingehalten und unbeachtet Überstunden geleistet werden.

Realistische Ziele setzen

Der beste Plan ist nur so viel wert wie dessen Umsetzung. Um die eigene Work-Life-Balance gut umzusetzen, sind realistische Zielsetzungen wichtig. Der Versuch, die gleiche Anzahl von Stunden für Beruf und Privatleben, starr umzusetzen, erzeugt neuen Druck. Die beste Work-Life-Balance entsteht, wenn innere Bedürfnisse gehört werden und bedarfsgerecht Raum für Freiheiten geschaffen wird.

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