Sharing is caring: In einer Zeit, in der die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben immer wichtiger wird, zeigen Jobsharing und Desksharing, dass Teilen nicht nur Fürsorge, sondern auch den Weg zu einer ausgeglichenen und erfüllten Arbeitswelt ebnet. Die Arbeitslandschaft von morgen wird geprägt sein von Flexibilität, Zusammenarbeit und einem Bewusstsein für die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden. Welche Vor- und Nachteile bietet diese moderne Arbeitskultur genau?
Die Zukunft der Arbeit liegt in der Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Jobsharing und Desksharing sind innovative Modelle, die Unternehmen dabei unterstützen, den sich wandelnden Anforderungen der Arbeitswelt gerecht zu werden. Indem sie die Bedürfnisse der Mitarbeitenden berücksichtigen und gleichzeitig die Effizienz steigern, legen sie den Grundstein für mehr Zufriedenheit sowie eine erfolgreiche und nachhaltige Zukunft.
Jobsharing – der geteilte Arbeitsplatz
Im Jahr 2023 hat sich Jobsharing zu einem weit verbreiteten Arbeitsmodell entwickelt, das sowohl von Arbeitnehmenden als auch von Arbeitgebenden gleichermaßen begrüßt wird. Beim Jobsharing teilen sich zwei oder mehr Personen eine Vollzeitstelle und arbeiten abwechselnd. Dieses Konzept bietet zahlreiche Vorteile, die dazu beitragen, dass Mitarbeitende flexibler arbeiten können und eine bessere Work-Life-Balance erreichen.
Ein wesentlicher Vorteil von Jobsharing ist die erhöhte Flexibilität für die Arbeitnehmenden. Indem sie sich die Arbeitszeit teilen, haben sie die Möglichkeit, ihre persönlichen Verpflichtungen besser mit ihrer beruflichen Karriere in Einklang zu bringen. Insbesondere für Eltern oder Personen, die sich um pflegebedürftige Angehörige kümmern, kann Jobsharing eine ideale Lösung sein. Die Arbeitszeit lässt sich so organisieren, dass Mitarbeitende sowohl ihren familiären als auch ihren beruflichen Verpflichtungen gerecht werden, ohne dabei Kompromisse eingehen zu müssen.
Aber nicht nur die Arbeitnehmenden profitieren von Jobsharing, auch Arbeitgebende haben einige Vorteile. Durch die Implementierung dieses Modells können Unternehmen Talente anziehen, die aufgrund von familiären Verpflichtungen nicht in der Lage sind, eine Vollzeitstelle anzunehmen. Sie haben die Möglichkeit, hochqualifizierte Fachkräfte zu gewinnen, die mit ihren Kompetenzen und Erfahrungen einen wertvollen Beitrag zum Unternehmen leisten können. Zudem wird die Mitarbeiterbindung gestärkt. Denn Jobsharing kann eine attraktive Option für Mitarbeitende sein kann, die nach mehr Flexibilität suchen.
Da bei Jobsharing mehrere Personen eine Stelle teilen, besteht hier allerdings auch die Gefahr von Kommunikationsproblemen. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass die Arbeitnehmenden effektiv kommunizieren und koordinieren, damit alle auf dem gleichen Stand sind und die Aufgaben bzw. Prozesse reibungslos ineinandergreifen.
Jobsharing kann sich außerdem auf die berufliche Entwicklung auswirken, insbesondere wenn es um höhere Positionen oder Führungsrollen geht. Da die Verantwortung geteilt wird, ergeben sich ggfls. weniger Möglichkeiten für beruflichen Aufstieg oder Beförderungen.
Desksharing – Büro(t)raum der Zukunft?
Neben Jobsharing hat sich auch Desksharing im Jahr 2023 als ein Trend etabliert. Beim Desksharing teilen sich Mitarbeitende die vorhandenen Arbeitsplätze im Rotationsprinzip. Das bedeutet, die Mitarbeitenden haben keinen festen Arbeitsplatz, sondern wählen diesen jeden Tag neu aus. Dieses Konzept ermöglicht es Unternehmen, Ressourcen effizienter zu nutzen und die Kosten für Arbeitsplätze zu reduzieren. Denn es stehen dabei in der Regel weniger Arbeitsplätze als Mitarbeitende zur Verfügung. Das führt aber nicht etwa zur „Reise nach Jerusalem“, sondern funktioniert auf Grund verschiedener Anwesenheitszeiten. Gerade in Zeiten der zunehmenden Home-Office-Arbeit ist dies für Unternehmen ein attraktives Modell.
Desksharing bietet den Teilnehmenden die Flexibilität, je nach Bedarf an verschiedenen Arbeitsplätzen zu arbeiten. Sie können beispielsweise zwischen verschiedenen Abteilungen oder Standorten wechseln und so neue Perspektiven gewinnen. Darüber hinaus trägt das Konzept des Desksharings zu einer dynamischeren und interaktiveren Arbeitsumgebung bei, da die Mitarbeitenden mit verschiedenen Kolleginnen und Kollegen in Kontakt kommen und voneinander lernen können.
Da jeder Mensch allerdings unterschiedliche Arbeitspräferenzen und -gewohnheiten hat, ist es beim Desksharing schwieriger, eine für alle passende Arbeitsumgebung zu schaffen. Unterschiedliche Vorlieben hinsichtlich Beleuchtung, Raumtemperatur, Lärmpegel oder Arbeitsplatzgestaltung können bei diesem Modell möglicherweise Unzufriedenheiten erzeugen. Denn durch den permanenten Wechsel lassen sich feste Gewohnheiten und Umgebungen nicht ausreichend ausleben.
Das Rotationsprinzip beim Desksharing erfordert zudem eine gute Organisation und Koordination, damit alle Zugang zu einem Arbeitsplatz haben. Dies kann zusätzliche Zeit und Ressourcen erfordern, um den Wechsel zwischen den Arbeitsplätzen zu planen und sicherzustellen, dass alle technischen und persönlichen Bedürfnisse erfüllt werden.
Fazit:
Indem Arbeitsstellen und Arbeitsplätze geteilt werden, wird nicht nur Flexibilität und Effizienz gefördert, sondern auch eine unterstützende und kollaborative Arbeitskultur geschaffen. Durch das Teilen von Ressourcen und die Anerkennung individueller Bedürfnisse können Unternehmen eine positive Arbeitsumgebung schaffen, die das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden steigert.
Dennoch sollten potenzielle Herausforderungen wie Kommunikationsprobleme, begrenzte Karrieremöglichkeiten oder Koordinationsaufwand bei der Implementierung von Desksharing und Jobsharing berücksichtigt werden. Eine klare Kommunikation, effektive Organisation und eine kontinuierliche Anpassung an die Bedürfnisse der Mitarbeitenden sind entscheidend, um die Vorteile dieser Modelle zu maximieren und die Nachteile zu minimieren.