Guerilla-Marketing: kleiner Einsatz – große Wirkung

Guerilla-Marketing

Mut zahlt sich aus: Wie erregen Unternehmen eigentlich mit Originalität die Aufmerksamkeit ihrer Zielgruppen – und das möglichst kostengünstig? Heutzutage werden Konsumenten mit teuren und manchmal aufdringlichen Werbemaßnahmen geradezu überschwemmt. Guerilla-Marketing hebt sich von solchen Methoden ab, indem es die Aufmerksamkeit durch überraschende Inhalte auf sich zieht. Wo liegen hierbei die Chancen und gibt es auch Nachteile?

„Dunk in the Dark“ – dieses Ereignis ging viral: Während des Superbowls 2013, als das Licht im Stadion ausfiel, nutzte Oreo sofort die Gelegenheit, um ein einfaches Bild von einem Oreo-Keks mit dem Text „You can still dunk in the dark“ auf Twitter zu posten. Dieser spontane Beitrag ging rasant viral und zeigte, wie Guerilla-Marketing funktioniert.

Die verschiedenen Arten von Guerilla-Marketing

Wer Ideen geschickt einsetzt und mit Überraschungseffekten und Reizen spielt, der kann bereits mit wenig Budget und Aufwand einen großen Werbeeffekt erzielen. Beim Guerilla-Marketing wird Werbung auf Gegenständen und an Orten platziert, bei denen Konsumenten nicht unbedingt damit rechnen. Die sozialen Medien spielen für die virale Verbreitung entsprechend eine große Rolle, da sich dort die Kampagnen schnell ausbreiten und für einen hohen Werbeeffekt sorgen. Grundsätzlich werden bei dieser Art von Marketing häufig vier verschiedene Arten von Kampagnen eingesetzt:

Ambient Marketing: Die Kunst, die Zielgruppe mit Außenwerbung an unerwarteten Orten zu erreichen. Kreative Platzierung von Botschaften z.B. an Bierdeckeln, auf Pizzakartons, an Bussen oder LKWs. 

Ambush Marketing: Die clevere Nutzung bereits vorhandener Aufmerksamkeit für aktuelle Themen, sei es bei sportlichen Großveranstaltungen wie Fußballspielen, Konzerten oder Veranstaltungen. Die eigene Botschaft wird dort geschickt eingebaut, z.B. auf einem Becher, Banner oder auf der Werbetafel. 

Sensation Marketing: Der große Wow-Effekt und Eyecatcher stehen hier im Mittelpunkt. Spektakuläre, aufsehenerregende Inszenierungen, die so überraschend sind, dass die Werbung oft kaum als solche wahrgenommen wird. So wurde beispielsweise in Berlin eine riesige Pattex-Kleber-Verpackung um einen Kran gehängt, so dass es so aussieht, als ob diese die Gegenstände am Haken fixiert – um die unglaubliche Klebekraft von Pattex zu demonstrieren.

Virales Marketing: Das ultimative Ziel jeder Guerilla-Kampagne – die virale Verbreitung. Hier ist die Bereitschaft der Social Media-Nutzer entscheidend, Inhalte zu liken und zu teilen. Skurrile Videos können hierbei z. B. eingesetzt werden.

Die Chancen der Werbemethode

Einer der größten Vorteile von Guerilla-Marketing ist die Kostenersparnis im Vergleich zu traditionellen Werbemethoden. Kreativität und Originalität sind oft wichtiger als ein großes Budget. Diese Art von Marketing kann zudem eine immense Aufmerksamkeit erregen, da es die Erwartungen der Menschen durchbricht. Überraschende Aktionen oder Inhalte bleiben oft im Gedächtnis der Konsumenten.

Durch Geschichten oder unkonventionelle Ansätze kann Guerilla-Marketing zudem eine tiefe emotionale Bindung zwischen der Marke und den Kunden schaffen. Konsumenten erinnern sich nicht nur an die Marke, sondern fühlen sich auch mit ihr verbunden.

Dabei sind Guerilla-Marketingkampagnen häufig so gestaltet, dass sie in den sozialen Medien geteilt werden. Dies führt zu einer erhöhten Reichweite, da Menschen Inhalte verbreiten, die sie als unterhaltsam oder bemerkenswert empfinden.

Ein weiterer großer Vorteil von Guerilla-Marketing ist, dass es oft weniger werblich und authentischer wirkt. Es vermittelt den Eindruck, dass die Marke sich um die Bedürfnisse und Interessen der Kunden kümmert, anstatt nur Verkaufsabsichten zu verfolgen.

Die potenziellen Nachteile der originellen Werbung

Da Guerilla-Marketing oft unkonventionell und überraschend ist, besteht die Gefahr, dass die Botschaft missverstanden oder als störend empfunden wird. Dies kann zu negativen Reaktionen führen. Einige dieser Marketingaktionen können zudem rechtliche Fragen aufwerfen, insbesondere wenn sie auf Privateigentum oder persönliche Rechte eingreifen. Des Weiteren kann die Erfolgsmessung von Guerilla-Marketingkampagnen schwierig sein, da sie häufig auf virale Verbreitung und langfristige Markenbindung abzielen, die schwer quantifizierbar sind.

Fazit

Mutig sein, etwas Neues wagen, und unkonventionell handeln – so können Unternehmen heute die Aufmerksamkeit gewinnen, die sie brauchen, um in einem überfüllten Markt hervorzustechen. Die Werbeform birgt aber auch Risiken, etwa bei zu gewagten Aktionen. Daher sollten die Maßnahmen mit Bedacht eingesetzt werden. Einen Versuch ist es wert, denn: wer nicht wagt, der nicht gewinnt. 

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