Serverless Computing: Die Zukunft der skalierbaren IT-Infrastrukturen

Serverless Computing

Heute müssen Unternehmen flexibel und schnell auf Veränderungen reagieren können. Eine der Technologien, die diese Anforderungen perfekt erfüllt, ist Serverless Computing. Es verändert die Art und Weise, wie Anwendungen entwickelt, bereitgestellt und skaliert werden, und bietet Unternehmen die Möglichkeit, sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren, ohne sich um die zugrunde liegende Infrastruktur kümmern zu müssen. Aber was genau steckt hinter Serverless Computing, und warum ist es die Zukunft der skalierbaren IT-Infrastrukturen?

Was ist Serverless Computing?

Serverless Computing ist ein Cloud-Computing-Modell, bei dem der Entwickler keine physische oder virtuelle Server-Infrastruktur verwalten muss. Stattdessen konzentriert sich der Entwickler ausschließlich auf den Code und die Anwendungslogik. Die Cloud-Anbieter, wie Amazon Web Services (AWS) mit AWS Lambda, Microsoft Azure mit Azure Functions oder Google Cloud mit Cloud Functions, übernehmen das gesamte Management der Server und Infrastruktur. Der Begriff „serverlos“ ist etwas irreführend, da es natürlich Server gibt, die die Anwendungen ausführen – aber der Entwickler ist nicht mehr für deren Verwaltung zuständig.

Wie funktioniert das Cloud-Computing-Modell?

Im traditionellen Ansatz müssen Unternehmen Server kaufen, installieren und verwalten oder zumindest virtuelle Maschinen in der Cloud mieten, um ihre Anwendungen auszuführen. Bei Serverless Computing stellt der Cloud-Anbieter die notwendige Rechenleistung basierend auf den Anforderungen des Codes bereit. Das bedeutet, dass Ressourcen nur dann verwendet werden, wenn sie benötigt werden, und die Nutzung dynamisch angepasst wird.

Die Abrechnung erfolgt in der Regel auf Basis der tatsächlichen Nutzung (z. B. pro Anfrage oder pro Rechenzeit), wodurch Unternehmen nur für die Ressourcen zahlen, die sie tatsächlich verbrauchen. Das führt zu erheblichen Kostenvorteilen, da keine Ressourcen im Leerlauf gehalten werden müssen.

Vorteile von Serverless Computing

Kosteneffizienz: Einer der größten Vorteile von Serverless Computing ist die Abrechnung nach Nutzung. Unternehmen zahlen nur für die Rechenleistung, die sie tatsächlich benötigen, ohne ständig Serverkapazitäten vorzuhalten, die nicht genutzt werden. Dies führt zu erheblichen Einsparungen, besonders für Anwendungen mit variablen oder unvorhersehbaren Anforderungen.

Skalierbarkeit: Serverless Computing ermöglicht eine nahezu unbegrenzte Skalierbarkeit. Cloud-Anbieter passen automatisch die benötigten Ressourcen an, je nachdem, wie viel Traffic oder Anfragen die Anwendung zu einem bestimmten Zeitpunkt erhält. Das bedeutet, dass Unternehmen keine Sorgen mehr haben müssen, ihre Infrastruktur manuell skalieren zu müssen, um Spitzenlasten zu bewältigen.

Fokussierung auf die Anwendungslogik: Entwickler können sich bei Serverless Computing ausschließlich auf das Schreiben von Code und die Entwicklung von Funktionen konzentrieren, ohne sich Gedanken über Serverkonfigurationen, Wartung oder die Infrastruktur machen zu müssen. Das beschleunigt den Entwicklungsprozess und fördert die Agilität.

Verkürzte Time-to-Market: Da die Verwaltung der Infrastruktur entfällt, können Unternehmen ihre Anwendungen schneller auf den Markt bringen. Entwickler können Funktionen schnell implementieren und in der Cloud ausführen, ohne sich um Deployment- oder Infrastrukturprobleme zu kümmern.

Hohe Verfügbarkeit: Da der Cloud-Anbieter für die Infrastruktur verantwortlich ist, sorgt dieser in der Regel für eine hohe Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit der Anwendungen. Die Verfügbarkeit wird durch automatische Failover-Mechanismen und die Verteilung der Ressourcen über mehrere Rechenzentren sichergestellt.

    Herausforderungen und Überlegungen

    Obwohl Serverless Computing viele Vorteile bietet, gibt es auch einige Herausforderungen und Punkte, die bei der Entscheidung für diese Technologie berücksichtigt werden sollten:

    Cold Starts: Ein „Cold Start“ tritt auf, wenn eine Funktion nach einer gewissen Zeit Inaktivität erneut ausgeführt wird. In diesem Fall dauert es länger, bis die Funktion bereit ist, da die Umgebung wieder initialisiert werden muss. Dies kann die Antwortzeiten in bestimmten Fällen negativ beeinflussen.

    Begrenzte Kontrolle: Bei Serverless Computing übernimmt der Cloud-Anbieter die Verwaltung der Infrastruktur. Dies bedeutet, dass Unternehmen weniger Kontrolle über die zugrunde liegende Architektur haben, was in bestimmten Szenarien, in denen mehr Anpassung erforderlich ist, problematisch sein könnte.

    Verborgene Kosten: Obwohl Serverless Computing in vielen Fällen kostengünstig ist, kann die Abrechnung nach Nutzung auch dazu führen, dass die Kosten unerwartet steigen, wenn die Anzahl der Anfragen oder die Verarbeitungszeit plötzlich zunimmt. Unternehmen müssen daher eine genaue Kostenkontrolle und -überwachung einführen.

    Debugging und Monitoring: Die Verteilung der Anwendungslogik auf viele kleine, unabhängige Funktionen kann das Debugging und Monitoring erschweren. Es ist wichtig, geeignete Tools und Ansätze zur Überwachung und Fehlerbehebung in einer serverlosen Architektur zu implementieren.

      Wann ist Serverless Computing sinnvoll?

      Serverless Computing eignet sich besonders für Anwendungen mit stark variierenden oder schwer vorhersehbaren Lasten. Beispiele sind:

      Webanwendungen und APIs: Anwendungen, die auf unregelmäßige Benutzeranfragen reagieren, profitieren von der Skalierbarkeit und Flexibilität von Serverless.

      Echtzeit-Datenverarbeitung: Anwendungen, die auf Echtzeitdaten reagieren müssen, wie z. B. das Verarbeiten von Streaming-Daten oder das Auswerten von IoT-Daten, können die Ressourcen dynamisch nach Bedarf skalieren.

      Microservices: Serverless eignet sich ideal für die Umsetzung von Microservices, bei denen jede Funktion unabhängig und nach Bedarf ausgeführt wird.

      Fazit: Die Zukunft der IT-Infrastrukturen

      Serverless Computing bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihre Anwendungen effizient, skalierbar und kostengünstig zu betreiben, ohne sich um die zugrunde liegende Infrastruktur kümmern zu müssen. Da immer mehr Unternehmen die Vorteile dieser Technologie erkennen, wird Serverless Computing in den kommenden Jahren eine noch größere Rolle in der Entwicklung und Bereitstellung von IT-Infrastrukturen spielen. Für Unternehmen, die agil bleiben und mit minimalem Aufwand auf Wachstum reagieren wollen, kann dies eine sinnvolle Lösung darstellen.

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