Online-Abzocke: So lassen sich Fake-Shops erkennen

Fake-Shops

Betrügerische Machenschaften im Internet sind leider keine Seltenheit mehr. Insbesondere Fake-Shops, also gefälschte Online-Shops, sind eine wachsende Bedrohung für Konsumenten. Diese betrügerischen Seiten wirken häufig täuschend echt und sind oftmals selbst von erfahrenen Internetnutzern schwer erkennbar. Doch es gibt einige wichtige Indizien, die dabei helfen können, echte Online-Shops von gefälschten zu unterscheiden.

Auf den ersten Blick sind Fake-Shops oft schwer zu identifizieren. Sie kopieren häufig das Design und die Inhalte echter Websites, was sie seriös erscheinen lässt. Mit professionellen Bildern und Informationen, die aus dem Internet stammen, gewinnen sie das Vertrauen der Verbraucher und locken sie zum Kauf mit vermeintlich günstigen Preisen.

Wie erkenne ich Fake-Shops?

Verdächtig sind zum Beispiel ungewöhnliche Grammatik- oder Rechtschreibfehler auf der Website, da viele Fake-Shops von nicht muttersprachlichen Betrügern erstellt werden. Außerdem sollten Kunden vorsichtig sein, wenn der Shop keine oder nur sehr wenige Bewertungen hat, insbesondere wenn er schon seit längerer Zeit aktiv ist. Es ist ratsam, Bewertungen und Erfahrungen anderer Konsumenten zu prüfen und nach Siegeln wie Trusted Shops zu schauen, um sich ein umfassendes Bild von der Seriosität des Shops zu machen. Zusätzlich gibt es einige weitere Anzeichen, die einen Fake-Shop entlarven können:

  1. Preisgestaltung: Fake-Shops bieten oft extrem niedrige Preise für hochwertige Markenprodukte an. Ein Preis, der zu schön ist, um wahr zu sein, sollte skeptisch machen. Es empfiehlt sich, Preise mit anderen vertrauenswürdigen Online-Shops zu vergleichen.
  2. Impressum: Fehlt ein Impressum oder sind die Angaben darin unvollständig oder falsch, ist Vorsicht geboten. Es empfiehlt sich, die angegebene Firmenadresse mit Google Maps zu überprüfen und den Unternehmensnamen im Handelsregister zu recherchieren. Ein echtes Unternehmen wird transparente Informationen über seine Identität und seinen Standort bereitstellen.
  3. Kontaktmöglichkeiten: Seriöse Online-Shops bieten verschiedene Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme an. Fehlen Telefonnummern oder E-Mail-Adressen, ist das verdächtig. Auch eine ausschließliche Nutzung von Handynummern oder kostenpflichtigen Hotlines ist ein Warnsignal. Ein fehlender Kundenservice deutet oft auch auf betrügerische Absichten hin.
  4. AGB und Datenschutzerklärung: Ein Fake-Shop-Indiz ist auch das Fehlen von AGBs und einer Datenschutzerklärung. Diese Angaben sind gesetzlich vorgeschrieben und sollten leicht zugänglich sein. Fehlen sie, ist der Shop möglicherweise nicht rechtmäßig registriert oder versucht, seine betrügerischen Absichten zu verbergen.
  5. Gütesiegel: Ein echtes Gütesiegel kann ein Hinweis auf einen vertrauenswürdigen Shop sein. Man sollte jedoch überprüfen, ob das Siegel echt ist und ob der Shop es rechtmäßig erworben hat. Vertrauenswürdige Organisationen wie Trusted Shops oder das EHI Retail Institute vergeben Gütesiegel nur an geprüfte und seriöse Online-Shops.
  6. Zahlungsmethoden: Fake-Shops bieten in den meisten Fällen nur unsichere Zahlungsmethoden wie Vorkasse per Banküberweisung an. Seriöse Shops bieten sichere Zahlungsoptionen wie PayPal mit Käuferschutz oder Kreditkartenzahlung.

Was tun, wenn ich auf einen Fake-Shop hereingefallen bin?

Wer bereits in einem Fake-Shop eingekauft hat, kann einige Schritte befolgen, um sein Geld zurückzuerhalten und dazu beizutragen, dass der Shop aus dem Internet entfernt wird:

  1. Rückerstattung beantragen: Wer eine sichere Zahlungsmethode verwendet hat, sollte über seine Bank oder den Zahlungsdienstleister eine Rückerstattung beantragen. Bei PayPal lässt sich beispielsweise einen Konfliktfall eröffnen und um Rückbuchung des Geldes bitten.
  2. Strafanzeige erstatten: Betroffene sollten Strafanzeige bei der Polizei oder Staatsanwaltschaft erstatten, entweder persönlich oder über die Onlinewache. Je mehr Anzeigen zu einem bestimmten Fake-Shop eingehen, desto eher werden die Behörden aktiv.
  3. Rechtliche Schritte: Es kann ratsam sein, einen Rechtsanwalt zu beauftragen, um den Rückzahlungsanspruch auf zivilrechtlicher Ebene durchzusetzen. Ein Anwalt kann helfen, die Identität der Betrüger zu ermitteln und rechtliche Schritte einzuleiten.
  4. Melden des Fake-Shops: Betroffene können dazu beitragen, dass der Shop aus dem Internet verschwindet, indem er dem Hoster, Shopsystem-Anbieter oder den Verbraucherzentralen gemeldet wird. Diese Organisationen können rechtliche Schritte einleiten, um den Fake-Shop zu schließen und weitere Verbraucher zu schützen.

Insgesamt ist es wichtig, aufmerksam zu sein, um verdächtige Online-Shops zu identifizieren. Mit den richtigen Kenntnissen und einem wachsamen Auge können sich Konsumenten effektiv vor Betrug schützen und sicher im Internet einkaufen. Ein gesundes Maß an Skepsis und die Beachtung der genannten Warnsignale können dabei helfen, betrügerische Angebote zu erkennen, zu vermeiden und schlussendlich Betrügern den Nährboden zu entziehen.

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